Zainab hatte die Welt nie gesehen, aber sie spürte ihre Grausamkeit mit jedem Atemzug.
Sie wurde blind in eine Familie hineingeboren, in der Schönheit über alles ging.
Ihre beiden Schwestern wurden für ihre bezaubernden Augen und anmutigen Figuren bewundert, während Zainab als Last betrachtet wurde – ein beschämendes Geheimnis, das hinter verschlossenen Türen verborgen blieb.
Ihre Mutter starb, als sie erst fünf Jahre alt war, und von da an veränderte sich ihr Vater.
Er wurde verbittert, nachtragend und grausam – besonders ihr gegenüber.
Er nannte sie nie beim Namen; er nannte sie „das Ding“.
Er wollte nicht, dass sie mit ihnen am Tisch saß oder dass Besucher sie sahen.
Er glaubte, sie sei verflucht.
Könnte ein Bild von 13 Personen und einer Hochzeit sein
Als Zainab 21 wurde, traf ihr Vater eine Entscheidung, die den Rest seines gebrochenen Herzens zerschmetterte.
Eines Morgens kam ihr Vater in ihr kleines Zimmer. Sie saß dort schweigend und strich mit den Fingern über die Braille-Seiten eines alten, abgenutzten Buches.
Er warf ihr ein gefaltetes Stück Stoff auf den Schoß.
„Du heiratest morgen“, sagte er emotionslos.
Zainab erstarrte.
Die Worte ergaben keinen Sinn.
Heiraten? Wen?
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