Eine kleine Geste, die meinen Tag veränderte, meinen Glauben an die Freundlichkeit wiederherstellte und mich daran erinnerte, dass selbst die einfachsten Handlungen – ein Lächeln, ein Kompliment,

Stunden vergingen. Im Café herrschte gähnende Leere, und ich verbrachte den Großteil des Nachmittags damit, Tische abzuwischen und die Gebäckvitrine aufzufüllen. Als die Uhr drei schlug, lastete die Stille schwer auf mir. Ich fühlte mich unsichtbar – als wäre die ganze Welt woanders, lebendig, lachend, feiernd, während ich einfach nur … da war.

Als ich in meine Schürze griff, um einen Stift zu holen, streiften meine Finger das gefaltete Papier, das ich ganz vergessen hatte. Neugierig zog ich es heraus. Auf der einen Seite waren bunte, mit Buntstiften gemalte Schneemänner – kindlich, wackelig, voller Freude. Sie hatten ungleichmäßige orangefarbene Dreiecke als Nasen, Strichmännchen als Arme und einen Schneemann mit einer roten Baseballkappe. Es war niedlich, so eine Zeichnung, die man sich an den Kühlschrank kleben würde.
Ich lächelte zum ersten Mal an diesem Tag. Doch als ich das Papier umdrehte, erstarrte ich.

In sorgfältiger, geschwungener Handschrift hatte jemand geschrieben: „Du machst das toll.“
Das war alles. Nur drei einfache Worte. Aber sie trafen mich wie eine Welle. Ich weiß nicht warum – vielleicht, weil ich seit Wochen nichts Freundliches oder Ermutigendes gehört hatte. Vielleicht, weil ich mehr an mir selbst gezweifelt hatte, als ich zugeben wollte. Vielleicht, weil sich diese Worte, geschrieben von einer Fremden, anfühlten, als wären sie für mich bestimmt.

Ich setzte mich einen Moment hin und hielt die kleine Zeichnung in der Hand. Das Summen der Kaffeemaschine verblasste im Hintergrund. Ich dachte an den Mann – wahrscheinlich hatte er die Zeichnung von seinen Enkeln bekommen und sie weitergegeben, anstatt sie zu behalten. Vielleicht war er selbst einmal in meiner Lage gewesen. Vielleicht wusste er einfach, wie es sich anfühlte, übersehen zu werden.
Der Rest des Tages verlief anders. Kunden kamen und gingen, und jeder einzelne Besuch schien weniger eine Transaktion als vielmehr eine Gelegenheit zur Begegnung zu sein. Ich lächelte aufrichtig, lachte herzlich, und als ich abends schloss, steckte ich die Schneemannzeichnung in mein Portemonnaie.

Fortsetzung auf der nächsten Seite:

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